Geschichte
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Ursprung des Marktes
Im Jahre 764 gründeten die beiden Brüder Hariolf und Erlolf im Tal der Jagst das Kloster Ellwangen und brachten die Reliquien der kappadokischen Pferde- züchter und Heiligen Meleusippus, Eleusippus und Speusippus nach Ellwangen. Diese werden auch heute noch in der Bevölkerung als hl. Drillinge verehrt. Sie werden bei Pferdekrankheiten angerufen, daher ihre Bezeichnung als "Pferdeheilige".
So kam es, dass sich aus dieser Verehrung heraus Ellwangen zunächst zum Treffpunkt für Pferdehändler und Kaufinteressenten entwickelte. Der kalte Meßtag, urkundlich erstmals 1353 erwähnt, wurde am 17. Januar abgehalten. Der 17. Januar war der Gedenktag der heiligen Drillinge, zudem war er Gedenktag des heiligen Mönchsvaters Antonius von Theben, weshalb der Markt auch als Antoniusmarkt bezeichnet wurde.
Im 17. Jahrhundert wurde der Kalte Markt auf den Montag nach dem Dreikönigstag verlegt. Der Name Kalter Markt rührt von den im Januar meist herrschenden Temperaturen. Bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde am Kalten Markt mit Pferden gehandelt.
Statistik und Wissenswertes
Im Jahr der Völkerschlacht von Leipzig 1813 wurden 1.002 Pferde aufgetrieben und 447 Pferde verkauft; ebenso wechselten 146 Ochsen und Stiere den Besitzer. Der Gesamterlös bei 1.181 christlichen und 312 jüdischen Marktbeschickern lag bei 47.311 Gulden.
1890 benötigte man zum Abtransport der Pferde und Rinder 54 Bahnwaggons, von denen 22 nach Heilbronn gingen, zwölf nach Stuttgart und 13 nach Bad Mergentheim.
Der Kalte Markt heute
Am Sonntag nach Dreikönig beginnt der Kalte Markt mit einer festlichen Reitermesse in der Basilika St. Vitus. Am darauffolgenden Montag findet mit der Pferdeprämierung und dem nachfolgenden Festumzug durch die Stadt eines der zentralen Elemente des Marktes statt.
Prämiert werden allerdings nur Stuten ab 3 Jahre. Damit unterscheidet diese Zuchtorientierung den Markt wesentlich von anderen Pferdemärkten. Zugelassen sind Kleinpferde-, Warmblut-, Kaltblutund Spezialrassen. Bis zu 400 Pferde und Gespanne werden so ausgezeichnet. Am Mittwoch findet mit einer Bauernkundgebung eine weitere Veranstaltung mit Bezug zum ursprünglichen Kalten Markt statt. Abgeschlossen wird das Fest am Mittwoch mit einem großen Krämermarkt in der gesamten Innenstadt von Ellwangen.
Traditionell werden in den Gasthäusern während des Kalten Marktes "Saure Kutteln" serviert.